Von der Bahntrasse zum Naturerlebnis
Direkt zum Seiteninhalt

Das älteste Dortmunder Feuerwehrhaus

Das älteste Dortmunder Feuerwehrhaus

Das Gerätehaus der 1894 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Kirchhörde an der Hellerstraße 8 ist vermutlich um 1910 gebaut worden. Wann die Feuerwehr einziehen konnte, ist nicht belegt. Es diente zuerst als Standes- und Meldeamt und als Wohnung für den Gemeindewachtmeister. Es ist ein schlichtes, überwiegend geputztes Gebäude mit einigen Natursteinelementen, wie den bossierten (zugerichtet, bearbeitet) Ruhrsandsteinquadern des Sockels und des Strebepfeiler an der Südwestecke. Das Gebäude wirkt durch seine reich gegliederte Dachlandschaft, vertreten durch ein Mansarddach mit Zwerchgiebeln (Quergiebeln   zum Hauptdach) und durch Gauben (kleinen Dachvorbauten mit Fenster). Prägend ist auch der viergeschossige, aus dem Dach herauswachsende, mit einem steilen Walmdach versehene dreigeschossige Feuerwehrturm, in dem die Schläuche getrocknet werden. Der Turm diente früher wegen der damals weiten, unverbauten Aussicht auch zur Lokalisierung von Bränden.

Es ist das älteste erhaltene Feuerwehrhaus auf Dortmunder Stadtgebiet. Der Baustil ist der vom Werkbund beeinflussten Reformarchitektur zuzuordnen. Man verzichtete auf die zur gleichen Zeit noch übliche Verwendung historischer Stilelemente und auf Dekorationen. Die Wirkung des Gebäudes sollte durch Gestaltung der Baumassen und -elemente erfolgen. Man distanzierte sich aber auch von dem bis dahin noch gebauten Jugendstil und war noch nicht von der Bauhausbewegung erfasst. Nach einer umfangreichen Sanierung des Gebäudes 1984 steht es seit 1987 unter Denkmalschutz.
Abb. 20: Das Feuerwehrgebäude von Südosten, 2017. (Gerhard Brune)
Abb. 21: Das Feuerwehrgebäude von Südwesten, 2017. (Gerhard Brune)
      
Der Löschzug der freiwilligen Feuerwehr Löttringhausen ist in einem vergleichsweise kleinen, nicht mehr den modernen Erfordernissen entsprechenden Feuerwehr-Gerätehaus untergebracht. Geplant ist die Errichtung einer neuen Fahrzeughalle direkt südlich des denkmalgeschützten Gebäudes. Hierzu muss das Grundstück erweitert und die Hellerstraße teilweise um bis zu 20 m nach Süden verschoben werden. Das erfolgt in Abstimmung mit einer Baumaßnahme auf dem gegenüber liegenden Grundstück des Landwirts Fischer-Neuhoff.
© Helmut Kaufung 2024
unterstützt von
Zurück zum Seiteninhalt